Votivgegenstände gefunden auf einem Kriegsschauplatz in Alise-Sainte-Reine, ausgestellt im Muséoparc Alésia

Vercingetorix Monument in Alesia Burgund, Frankreich
Vercingetorix, Statue in Alise-Sainte-Reine
Statue von Julius Cäsar in Rom
Julius Cäsar, Statue in Rom

Wir schreiben das Jahr 52 v. Chr. Auf dem Gebiet des heutigen Alise-Sainte-Reine (damals Alesia genannt) im Burgund besiegt Cäsar die Kelten, geführt vom Avernerhäuptling Vercingetorix, der sich im Oppidum mit seinen verbündeten Kelten verschanzt. Cäsar läutet damit den Untergang der Kelten ein, nachdem bereits 58 v. Chr. die Helvetier Cäsar bei Bibracte unterlegen waren (siehe dazu Dr. Andres Furger über den Auszug der Helvetier und die Schlacht bei Bibracte gegen Julius Cäsar (58 v. Chr.)).

Der Tross mit wohl gegen 200’000 Menschen aus dem Gebiet der heutigen Schweiz musste auf Befehl von Cäsar den Rückzug antreten in die alte Heimat. Die Helvetier suchten damals wärmere Gefilde im Süden des heutigen Frankreichs. Sie waren zudem steten Angriffen der Germanen ausgesetzt. Die Kelten gehen in den nächsten Jahrzehnten im römischen Reich auf. Das Echo der damaligen Kelten ist aber, wie das Interview mit Dr. Andres Furger zeigt, noch nicht verhallt.

Sicht auf Flavigny-sur-Ozerain in der Dämmerung, angrenzend and Alise-Sainte-Reine.
Das an Alise-Sainte-Reine angrenzende Flavigny-sur-Ozerain, wo sich ebenfalls Römer und Kelten aufhielten

In Alise-Sainte-Reine wurde das Museum MuséoParc Alésia gebaut, das sich mit der Zeit und den kriegerischen Ereignissen um 52 v. Chr. auseinandersetzt. In diesem sehr schönen und gut aufgebauten Museum stehen in einer Vitrine ganz besondere Fundgegenstände, die aus der keltischen und römischen Kultur stammen. Man hat damals, um Gebrechen und Krankheiten zu überstehen, Gegenstände hergestellt, sogenannte Votivgegenstände oder Votivgaben, die helfen sollten, eine Krankheit zu meistern. Hatte jemand ein krankes Kind, hat man eine Kinderfigur hergestellt oder herstellen lassen, die an heiligen Städten deponiert wurde, mit der Absicht, die Götter gütig zu stimmen. Man ging davon aus, dass diese Kinderfigur sich positiv auf das kranke Kind auswirken würde.

Votivgegenstände im Museoparc Alésia, Büsten mit Frauenbrüsten. Ein mögliches Zeichen auf das frühe Bekanntsein von Brustkrebs
Büsten mit Frauenbrüsten,
im Museoparc Alésia

Man sieht dort auch einen Fuss aus Stein. Der Fuss aus Stein sollte helfen, den kranken Fuss einer Person zu heilen, die vielleicht an Arthrose litt. Auch findet man in der Vitrine Büsten mit Frauenbrüsten, Votivgegenstände, die von kranken oder für kranke Frauen eingesetzt worden sind, die möglicherweise unter Brustkrebs litten. Mit dem Herstellen von Brüsten aus Stein, die man eben an heiligen Orten hinterlegte, hat man sich gute Genesung erhofft.
Brustkrebs war schon zur Zeit der Ägypter und auch der Griechen bekannt. Die Krankheit galt damals als nicht heilbar und sie wurde vielen Frauen zum Verhängnis – wie auch heute noch.

Mit dem DearMamma-Projekt will die DEAR Foundation Frauen motivieren und anhalten, Selbstskontrolle zu üben und Symptome von Brustkrebs frühzeitig zu erkennen – „Früherkennung als Mittel zur Heilung“, lautet das Motto.
Nur schon in der Schweiz erkranken jedes Jahr über 6’000 Frauen an Brustkrebs (siehe dazu die Zahlen und Fakten der Krebsliga Schweiz) – Grund genug, sich regelmässig einer Selbstkontrolle zu unterziehen. Im Übrigen sterben auch Männer an Brustkrebs, jedoch im Vergleich zu Frauen eher selten.

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Mehr zum Thema Brustkrebs und dem Projekt DearMamma im Interview mit Sonja Dinner.