Portrait von Frau Dr. h.c. Katharina Heyer, im Interview mit Xecutives.net
Dr. h.c. Katharina Heyer, im Xecutives-Interview

Dr. h.c. Katharina Heyer gründete 1998 im südspanischen Tarifa die firmm, die Foundation for Information and Research on Marine Mammals. Mit dieser Fondation und zahlreichen Expertinnen und Experten, so auch Biologen, setzt sich die ehemalige Managerin für den Schutz von Meeressäugern und deren Lebensraum ein. Mit Hilfe von Booten, von denen aus Whale Watching betrieben wird, können Menschen die Tiere und die Natur verstehen lernen. Für ihr Engagement ist Katharina Heyer im Jahr 2017 von der Universität Basel die Ehrendoktorwürde (Dr. h.c.) verliehen worden. Katharina Heyer versteht es, mit viel Herzblut, Menschen von Delfinen, Walen und ihren Lebensumständen begeistern zu können. Ein kürzlich erschienenes Buch über Katharina Heyer und ihren Einsatz heisst denn auch: «Herzenssache – Mein Leben mit den Walen und Delfinen in der Strasse von Gibraltar» (ISBN: 978-3-03763-072-3). Mit ihrem Team und zahlreichen Booten bringt sie jedes Jahr gegen 30’000 Menschen in Kontakt mit der Natur und den vielen Tieren, die den Estrecho, die Meerenge von Gibraltar, durchqueren und in vielfältiger Weise vom komplizierten Strömungssystem des Atlantiks und des Mittelmeers profitieren.

Im Interview mit Xecutives.net beantwortet Katharina Fragen zum Thema Wale und Delfine. Sie gibt Einblicke in die Gefahren, mit denen diese Lebewesen leben müssen und zeigt auf, was zur Besserung und zum Schutz der Tiere gemacht werden kann. Anhand von konkreten Beispielen aus ihrer Beobachtungs- und Forschungstätigkeit zeigt sie auf, dass gerade Wale weit entwickelt sind und gar Trauer an den Tag legen können, beispielsweise dann, wenn ein totes Junges geboren wird. Sie selber hat beobachtet, wie Wale ihre Trauer mit Menschen teilen wollen. Katharina Heyer beschreibt auch das Verhalten der Orcas, die in den letzten Jahren in den Fokus der Medien geraten sind, weil sie Boote attackieren und diese gar versenken können.
Am 7. Dezember 2024 findet in Aarau in der Schweiz das 25. firmm-Treffen statt. Frau Prof. Dr. Patricia Holm, Stiftungsrätin von firmm, spricht an diesem Abend zum Thema Plankton, der Grundlage allen Lebens. Der Meeresbiologe José Manuel Escobar Casado wird über Pottwale berichten und Fabienne Kipfer und Nicole Agostini werden von ihren Erlebnissen und Begegnungen mit Katharina Heyer erzählen, woraus zwei Filme resultierten, die vorgeführt werden.
Katharina Heyer setzt sich unermüdlich dafür ein, dass bspw. Schiffe mit Beobachtern ausgestattet werden müssen, um Kollisionen mit Walen auf dem Meer zu verhindern. Ihre Aussagen stimmen optimistisch, denn offenbar gelingt es mit viel Überzeugungsarbeit immer wieder, Missstände zu beheben.

Xecutives.net: Frau Heyer, Sie haben 1997 angefangen, im südspanischen Tarifa Wale und Delfine zu beobachten. Die Universität Basel hat Ihnen 2017 die Ehrendoktorwürde für Ihren Einsatz für Wale und Delfine und ihrer Forschung diesbezüglich verliehen. Zeitgleich wurde auch Roger Federer mit der Ehrendoktorwürde für seine Verdienste in Sachen Medizin ausgezeichnet. Bevor wir nun über die Gegend der Säulen des Herkules und die Strasse von Gibraltar sprechen, über den Estrecho und seine Meeresbewohner, möchte ich Sie fragen, ob Sie Tom und Bill Kaulitz kennen?

Katharina Heyer: Nein, die Namen sagen mir nichts…

Xecutives.net: Kennen Sie die Band Tokyo Hotel?

Katharina Heyer: Den Namen der Band habe ich schon gehört.

Xecutives.net: Und Sie kennen Heidi Klum, die Frau von Tom Kaulitz.

Katharina Heyer: Ja, Heidi Klum kenne ich aus den Medien.

Xecutives.net: Ich habe die Brüder Kaulitz erwähnt, weil sich die beiden schon seit vielen Jahren für Themen des Umweltschutzes und des Schutzes von Tieren einsetzen, im Speziellen für den Schutz von Delfinen (s. dazu bspw. die Podcast Folge «Das Delfin-Dilemma»). Beide haben eine sehr dezidierte Meinung, auch was Tierschutz und Delfinarien angeht und beide stehen immer wieder an vorderster Front, wenn es um den Schutz der Tiere geht. Das finde ich sehr interessant, kennt man die beiden Herren und Frau Klum ansonsten aus der Klatschpresse und da geht es oft nicht um Tierschutz, sondern um Aufmerksamkeit und um das seichte Show-Geschäft.

Katharina Heyer: Es ist schön, wenn sich diese Menschen für den Tierschutz, aber auch für andere wichtige Sachen, einsetzen. Sie geben vielen Themen oft ein gewisses Gewicht, denn bekannte Menschen haben halt eine gewisse Durchschlagskraft in den Medien.

Xecutives.net: Als 711 n. Chr. der berberisch-arabische General Tarik anfing, die iberische Halbinsel zu erobern, die Stadt Gibraltar ist nach ihm benannt, hat er den Estrecho mit seinen Schiffen überquert. Rund 10 Jahre später hatten die Araber auch schon den Süden von Frankreich erobert und die Araber waren in der Folge rund 800 Jahre auf der iberischen Insel von Bedeutung. Javier Albarrán hat im Interview über die sogenannte Reconquista berichtet, über die Rückeroberung der iberischen Halbinsel durch die Katholiken. Was hat Tarik damals an Fischen und Walen im Mittelmeer sehen können, als er mit seiner Gefolgschaft von Afrika nach Europa zog?

Dr.h.c. Katharina Heyer beim Beobachten von Walen und Delfinen, mit Fernglas am Meer in Südspanien in der Meerenge von Gibraltar

Katharina Heyer: Er hat bestimmt Grindwale gesehen und viele Delfine, die sich im Mittelmeer tummeln. Sicher hat er ganze Familien dieser Tiere sehen können, die vorbeigezogen sind, wie schon Millionen Jahre zuvor. Ich gehe davon aus, dass es damals viel mehr Walfische gab, da die Wale damals noch nicht so gejagt worden sind, wie das dann später der Fall sein sollte. Die Strasse von Gibraltar muss man sich wie einen breiten Fluss vorstellen. Wenn man jedoch mit dem Schiff von Afrika direkt über den Estrecho nach Spanien fährt, kann es auch sein, dass man gar nichts sieht. Die grossen Wale, gerade die Pottwale, die bewegen sich längs des Estrecho und nicht quer. Sie kommen vom Atlantik her ins Mittelmeer und profitieren von den Strömungen, den vielen Fischen und dem vielen Plankton, das es in unserer Gegend gibt. Tarik wird wohl keine Orcas gesehen haben, weil sich diese mehr im Gebiet von Tanger aufhalten und nicht in der Strasse von Gibraltar.

Xecutives.net: Sie sind seit 27 Jahren im südspanischen Tarifa und versuchen Menschen in Bezug auf die Natur und die vielen Meeresbewohner zu sensibilisieren. Mittlerweile fahren Sie und Ihr Team jährlich gegen 30’000 Touristen und Interessierte aufs Meer, um Wale und Delfine zu beobachten. Welchen Gefahren sind Wale und Delfine heute ausgesetzt und wo müssen Massnahmen zur Besserung getroffen werden?

Katharina Heyer: Walfang gibt es heute im Mittelmeer nicht mehr. Aber es gibt andere Gefahrenquellen, beispielsweise die Schiffe, die von Spanien bspw. nach Tanger fahren. Wir hatten in diesem Jahr ein sehr trauriges Erlebnis. Wir haben einen Pottwal gesehen, der unmittelbar vorher von einem Schiff angefahren worden sein musste. Ich denke, dass dieser Pottwal von einer der Schnellfähren erfasst worden ist und im wahrsten Sinne des Wortes entzweigeschnitten wurde. Wir konnten vom Boot aus erkennen, dass das ganze Rückenmark zerteilt war, was nur möglich ist, wenn ein Boot einen solchen Wal mit grosser Geschwindigkeit erfasst. Der Pottwal war am Verbluten und starb nach kurzer Zeit. Ich dachte zuerst, dass der Wal in einem Netz lag, aus dem er sich nicht befreien konnte. Als wir aber näherkamen, sahen wir, dass er blutete und schwer verletzt war. Das war ein sehr trauriges Ereignis. Da wir auch Kinder auf dem Boot hatten, entfernten wir uns wieder und wir nahmen Kontakt auf mit zwei Biologen, die auch in der Nähe auf einem Boot waren, um den Fall zu melden.

Nahaufnahme eines Pottwals, Bild zu Interview mit Dr.h.c. Katharina Heyer, Walschutz-Pioniering von firmm im südspanischen Tarifa
Nahaufnahme eines Pottwals (alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Frau Katharina Heyer)

Xecutives.net: Wie kann es sein, dass ein Pottwal von einem Schiff erfasst wird? Kann er nicht ausweichen? Kann ein Schiff nicht ausweichen?

Katharina Heyer: Wenn es um langsame Schiffe geht, können die Wale ausweichen, oder das Schiff selber kann den Walen ausweichen. Die schnellen Fährschiffe jedoch können die Wale tödlich verletzen. Das passiert zwar nicht oft, aber es passiert und das ist sehr traurig. Deshalb wollen wir erreichen, dass auf diesen Schnellfähren Beobachter sein müssen, die den Kapitän auf Gefahren und Wale aufmerksam machen. Solche Beobachter gibt es schon und sie sind oft freiwillig tätig. Damit kann vermieden werden, dass Schiffe mit Walen kollidieren. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit unserem Wunsch durchdringen werden.

Xecutives.net: Sind spanische Medien interessiert an solchen Vorfällen? Wird darüber Bericht erstattet, so dass auch die Bevölkerung weiss, was auf dem Meer passiert und was man dagegen tun könnte?

Katharina Heyer: Es ist interessant, dass sie diesen Punkt erwähnen, denn just an diesem Tag, als wir den halbtoten Pottwal auf dem Meer entdeckten, war Herr Schumacher, der für den Sender ARTE arbeitet, auf meinem Schiff und hat Aufnahmen gemacht. Herr Schumacher war die ganze Woche bei uns auf Besuch und hat gefilmt und Interviews gemacht. Dass er grad mit dabei war, wenn so etwas Schlimmes passiert, war ein grosses Glück. Er hat den halbtoten Wal gefilmt. Der ganze Film, der resultierte, er heisst «Aufstand der Orcas?», läuft am 20. November 2024 erstmals auf dem Sender ARTE.

Die beiden hinzugerufenen Biologen hatten dann CIRCE informiert, eine Organisation, die von Renaud de Stephanis gegründet wurde. De Stephanis war vor 25 Jahren Volontär in meinem Team. Er hat über mich und mein Team die Wale und Delfine kennengelernt und dann das ganze Know-how mitgenommen. Er studierte damals an der Universität von Cadiz und kam im Folgejahr wieder, um uns zu helfen, später doktorierte er. Er hat schon damals viele Studenten und Freunde für das Thema Wale und Delfine begeistert und hat sich nach seiner Tätigkeit bei uns selbständig gemacht. Er hat die Beobachtungskurse, die wir anboten, kopiert und er hat vor allem Studenten diese Kurse angeboten. Wir selber haben nicht nur Studenten aufs Meer gefahren, um Meeressäuger zu beobachten, sondern jedermann, auch ganze Familien, die sich für die Tiere interessierten, so wie wir das auch heute noch tun. CIRCE ging mit der Geschichte über den von einem Boot verletzten Pottwal an die Medien. Was diese Medienangelegenheit anbetrifft, weiss ich zurzeit auch nicht, ob es zu Reaktionen aus der Politik oder aus der Bevölkerung gekommen ist. Sicher ist aber, dass solche Mitteilungen vielen Menschen zu denken geben und damit auch die Chancen auf ein Umdenken wächst.
Die Forderung von uns und anderen Tierschützern, sogenannte Beobachter auf den schnellen Schiffen einzusetzen, die den Kapitän auf Kollisionsgefahren mit Walen aufmerksam machen, gibt es schon lange. Die Schiffe müssen ja nicht unbedingt ganz andere Routen fahren, oft würde es einfach reichen, einige Meter auszuweichen. Bei den grossen Geschwindigkeiten jedoch bedarf es einer Person, die vorausschauend tätig ist und zum richtigen Zeitpunkt warnen kann. Vor allem ist das wichtig auf der Strecke von Gibraltar nach Tanger Med. Das ist der Hafen, den diese schnellen Fähren anfahren. Wichtig wären solche Beobachter aber auch auf den Fähren, die von Tarifa nach Tanger Ville fahren. Diese Fähre fährt durch die Route, die von den Pottwalen genutzt wird. Wir wissen, dass Schiffe wenigstens hin und wieder Beobachter an Bord haben, um Unglücke zu vermeiden. Diese Beobachter sind im Übrigen oft Freiwillige. Die Beobachter sind vor allem im Frühling und Sommer wichtig, wenn die Wale wieder im Mittelmeer unterwegs sind.

Xecutives.net: Wie steht es mit dem Thema Abfälle im Meer? Ich erinnere mich an eine Überfahrt von Gibraltar nach Tanger vor rund 30 Jahren und ich weiss noch, dass ich mich über all den Abfall und die vielen toten Fische, die ich im Meer gesehen hatte, geschämt hatte. An der Expo 1992 in Sevilla konnte man im Pavillon der Schweiz in einer Bar über Abfall schreiten, der unter einer Glasplatte lag, wohl eine Anspielung an die Einstellung zum Abfall der Menschen. Die Spanier haben sich in Sachen Umweltschutz aber extrem gewandelt. Ich kenne keine Familie in Spanien, die ihren Abfall nicht trennen würde, man sammelt überall Papier und Flaschen und auch die Strände und Wälder sind heute bedeutend sauberer als damals. Was haben Sie diesbezüglich in den letzten 27 Jahren im Süden von Spanien beobachtet?

Katharina Heyer: Ich bin sehr oft auf dem Meer und sehe heute im Estrecho nicht mehr viel Abfall. Das hat sicher auch mit den Strömungsverhältnissen zu tun. Das Wasser in der Strasse von Gibraltar ist relativ sauber. Die Strömung vom Atlantik ins Mittelmeer ist ein Problem für das Mittelmeer, denn es werden sämtliche Abfälle aus dem Atlantik ins Mittelmeer gespült. Somit gibt es Abfälle, die aber nicht von den Menschen aus dem Mittelmeer stammen, sondern vom Atlantik herkommen, und die dann im Mittelmeer landen.

Tatsächlich haben die Spanier sich in Sachen Umweltschutz sehr gewandelt. Als wir vor 27 Jahren angefangen hatten, unseren Abfall zu trennen, wurden wir komisch angeschaut. Heute macht das, wie Sie sagen, jede und jeder.

Der Biologe, den wir damals in Tarifa hatten und der für uns arbeitete, konnte damals im Hafen von Tarifa in Sachen Umweltschutz viel bewirken. Der Hafen war immer sehr dreckig, weil die Fischer ihren ganzen Müll im Hafen einfach ins Meer geworfen hatten. Schlimmer als dieser Abfall war aber das Öl, durch welches das Meer verschmutzt wurde. Beim Ölwechsel wurde das alte Öl einfach ins Wasser geleitet. Unsere Organisation firmm und der Biologe konnten dann bewirken, dass im Hafen Container aufgestellt wurden, in denen die Fischer ihre Abfälle entsorgen konnten. Zu diesen Abfällen gehörten auch alte Netze oder Teile von Netzen, die dadurch nicht mehr einfach im Meer entsorgt wurden.

Ich sehe heute keine Fischer mehr, die Öl ins Meer schütten und das ist ein enormer Fortschritt. Dieser Biologe, der uns leider grad nach all den Jahren verlassen hat, weil er aus familiären Gründen nach Uruguay zieht, hat enorm viel zum Schutz der Meeressäuger getan. Er hat auch Karten erstellt, auf denen aufgezeigt wird, wo und wann sich die Meeressäuger auf dem Meer bewegen. Das hat u.a. auch dazu geführt, dass ein neues Fährprojekt von der Regierung verboten worden ist. Man wollte eine Fähre von Tarifa nach Tanger Med einrichten, die einfach quer auf dem kürzesten Weg die Strasse von Gibraltar hätte überqueren sollen, was für die Meeressäuger ein grosses Problem gewesen wäre. Die Wale bewegen sich mitten in der Strasse von Gibraltar längs, also vom Mittelmeer in den Atlantik und umgekehrt. Wir haben uns sehr gegen dieses Projekt eingesetzt, da es schlimme Auswirkungen auf das Leben der Wale gehabt hätte. Aufgrund unserer Analysen und Argumente ist das Projekt schliesslich von den Marokkanern und den spanischen Behörden nicht bewilligt worden.

Xecutives.net: Eine weitere Gefahr für die vielen Meerestiere, schliesslich auch für die Wale, ist die Fischerei. In Europa gibt es klare Regelungen, die von den meisten Fischern und Fischerunternehmen eingehalten werden. Es gelten spezielle Fangvorschriften und Fangquoten. Was beobachten Sie in Sachen Fischerei in der Strasse von Gibraltar?

Katharina Heyer: Ein grosser Segen für das Meer und seine Bewohner ist das Verbot der EU in Sachen Schleppnetze und die Regelung von Fanquoten, die eingehalten werden müssen. Spanische Fischer verwenden diese Schleppnetze schon lange nicht mehr, wogegen die marokkanischen Fischer diese Netze immer noch einsetzen. Marokko darf, was das Fischen anbelangt, als sehr rücksichtslos bezeichnet werden, was natürlich bei den Spaniern grossen Ärger hervorruft. Ich kenne die vielen Fischer in Tarifa, die täglich mit uns aufs Meer fahren und ich sehe hier wenig Regelverstösse. Sie fischen so, wie es das Gesetz vorgibt und halten auch die Fangquoten ein. Die Marokkaner fischen mehr in der Gegend des Atlantiks, wogegen die Spanier im Mittelmeer und in der Strasse von Gibraltar fischen.

In Tarifa ist der rote Thunfisch ein grosses Thema. Für das Fischen dieser Fische gibt es klare und strenge Quoten. Wenn die Quote erreicht ist, darf der Fischer keinen roten Thunfisch mehr fischen. Die Schiffe werden im Hafen von Tarifa kontrolliert. Wir haben schon beobachtet, dass manchmal ein roter Thunfisch, der wohl die Quote überfordert hätte, noch am Schiff «dranhängt» und diese Schiffe dann nicht den normalen Platz anpeilen, sondern sich etwas abseits begeben, um diesen Fisch in aller Stille aus dem Wasser ziehen zu können. Im Hafen wartet dann bereits ein Kollege, der sich um das Tier kümmert. Das sind aber Einzelfälle, oft begangen von Sport- und Hobby-Fischern.

Xecutives.net: Der Thunfischfang ist im Süden von Spanien immer noch eine grosse Sache. Es gab Zeiten, als der Thunfisch fast als ausgerottet betrachtet werden musste. Der Bestand mancher Fische hat sich nun aufgrund von gesetzlichen Regelungen der EU wieder wesentlich verbessert. Schon seit Jahrtausenden wird in der Gegend von Tarifa Thunfisch gefischt, eine grosse Delikatesse. Wie verläuft dieser Fischfang heute?

Katharina Heyer: Vor Tarifa werden im Frühling Netze ausgelegt, die sogenannten Almadrabas, eine spezielle Fangvorrichtung. Solche Netze gibt es auch bei Bolonia und vor Barbate. In diesen Netzen werden die trächtigen Thunfischweibchen aufgefangen. Das Delikateste, was man offenbar essen kann, ist ein Thunfischweibchen, das trächtig ist. Das sind dann auch die Fische, die zu unglaublichen Preisen an die Japaner verkauft werden. Die Japaner kommen regelmässig mit gigantischen Schiffen, auf die dann die Thunfische geladen werden. Sie werden in gefrorenem Zustand nach Japan geschafft. Wir sprechen von Tausenden von Tonnen Thunfisch, den die Japaner kaufen. In diesen Netzsystemen, die ausgelegt werden, werden diese Thunfische abgefangen. Diejenigen Thunfische, die nicht abgefangen werden, schwimmen ins Mittelmeer zum Ablaichen. Auf dem Rückweg in den Atlantik schwimmen sie über ein Unterwassergebirge, wo die kleinen Fischer von Marokko und auch von Spanien sie mit der Leine fangen. In diesem Unterwassergebirge, das für das Laichen sehr vorteilhaft ist, ist der Laich gut geschützt. Die Thunfische werden gefischt, nachdem sie ihren Laich bereits ablegen konnten. Im Juli und August tummeln sich dann auch die Orcas in dieser Gegend, die auf der Suche nach Thunfisch sind. Gewisse Orca-Schulen haben erkannt, dass sie in dieser Zeit den Fischern die Fische abjagen können. Sie stehlen den Fischern die Thunfische von der Angel. Das Beobachten dieser Orcas, wie sie fischen, ist natürlich immer ein Highlight, wenn wir mit unseren Booten aufs Meer gehen. Darum sind die Boote im Juli und August bis auf den letzten Platz ausgebucht. Eine solche Fahrt dauert 3 Stunden. Auf dem Meer sieht man Hunderte von Schiffen aus Marokko und Spanien, die Thunfische fischen und eben auch die Orcas, die versuchen, etwas zu ergattern.

Xecutives.net Interview zeigt Dr.h.c. Katharina Heyer auf dem Boot in der Strasse von Gibraltar

Xecutives.net: Diese Orcas haben sich in den letzten Jahren einen grossen Namen gemacht, weil sie hin und wieder auch Boote angreifen und diese teilweise auch versenken.

Katharina Heyer: Das ist zurzeit ein grosses Thema und es sind in den letzten Monaten einige Medien auf mich zugekommen, mit denen ich und mein Team zusammenarbeiten. Besagter Herr Schumacher, der den sterbenden Pottwal auf dem Meer gesehen hatte, hat diesen Wal gefilmt, ein grosser Zufall, dass sich das Unglück gerade in diesem Moment ereignet hatte. Fast zur gleichen Zeit bin ich von zwei Damen von Bluewin/Blueviews angegangen worden. Sie wurden auf die Angriffe der Orcas aufmerksam und wollten einen Bericht darüber machen. Sie hatten dann auch mein Buch «Herzenssache» gelesen und waren sehr angetan von unserer Tätigkeit. Auch aufgrund dieser Begegnung resultierten zwei sehr schöne Filme, die erstmal am 7. Dezember 2024 in Aarau gezeigt werden. In einem ersten Film, der rund 9 Minuten dauert, geht es um die Orcas. Die beiden Damen haben auch einen Schweizer Segler aufgesucht, dessen Boot von Orcas attackiert und schliesslich versenkt worden ist. In einem zweiten Film geht es um die von mir gegründete Organisation, die firmm, über meine Tätigkeit und über die Beobachtungs-Touren, die wir seit vielen Jahren anbieten.

Xecutives.net: Es geht dabei auch um die ersten Jahre in Ihrer Karriere als Forscherin. Wie war das denn damals, als Sie nach Spanien gingen und den Menschen dort erklärten, was sich auf dem Meer so alles tummelt? Offenbar wussten viele Spanier gar nicht, was im Meer so alles unterwegs war. Sie haben dabei auch schlechte Erfahrungen machen müssen, jedoch waren die Fischer Ihnen und Ihren Ideen gegenüber offenbar immer positiv eingestellt.

Katharina Heyer: (Lacht) Da kommt eine Schweizerin aus einem Land, in dem es kein Meer und keine Wale gibt und die geht aufs Meer und zeigt nun den Spaniern und der Welt, was sich im Meer alles an Lebewesen findet. Das kam bei einigen Menschen in Spanien nicht gut an und man war mir anfänglich gegenüber sehr kritisch eingestellt. Wie Sie richtig sagen, waren diese skeptischen und auch ablehnenden Menschen nicht die Fischer, sondern andere Menschen. Zu den Fischern hatten wir schon immer einen sehr guten Draht.

Es gab damals fünf private Personen, alles Kapitäne mit verschiedenen Brevets/Ausbildungen, die sich zusammengetan und eine Firma gegründet hatten und ein Boot kauften. Sie kamen dann an Ostern bei mir im Büro in Tarifa vorbei und teilten mir mit, dass nun ein Boot zur Verfügung stehen würde und ich ihnen unsere Touristen und Interessierten senden könne. Die fünf Kapitäne hatten keine Ahnung, wie sie zu Menschen kommen, die aufs Boot steigen, um aufs Meer zu fahren und Wale und Delfine zu beobachten. Ich selber hatte damals nur ein kleines Boot und viel zu viele Menschen, die aufs Meer fahren wollten. Somit fing ich an, Interessenten auf das Boot der fünf Kapitäne zu schicken. Nun war das aber so, dass der Kapitän auf dem Boot keine Ahnung hatte, wo er denn auf dem Meer hinfahren sollte, um die Tiere zu finden. Ich ging also mit auf das Boot und zeigte dem Kapitän, wohin er fahren sollte, um Wale und Delfine zu finden. Zwei Jahre später mussten die Herren ein neues Boot kaufen, da das erste Boot nicht wirklich wellentauglich war.

Die Sicherheit ist ein grosses Thema. Wir durchlaufen jedes Jahr mehrere Inspektionen und die Kapitäne auf unserem Schiff müssen sehr gut ausgebildet sein. Die Sicherheit der Bootsgäste steht an erster Stelle.

Xecutives.net: Wie haben sich die Fischer Ihnen gegenüber verhalten, als Sie angefangen haben, mit Booten aufs Meer zu fahren?

Katharina Heyer: Die Fischer waren immer sehr nett und zuvorkommend. Ich bin oft bei den Fischern und wir tauschen uns aus. Hin und wieder, wenn Medienvertreter vorbeikommen, um Interviews zu machen oder um zu filmen, gehe ich mit ihnen zu den Fischern, die viel Interessantes wissen und teilen. Ich fungiere dann als Übersetzerin, weil die Fischer oft nur Spanisch können. Die Fischer und ich, wir hatten kein Problem, was den Fischfang anbelangt. Es war anfänglich mehr der besagte Dreck und das Öl, das zu Diskussionen geführt hatte. Dieses Problem konnten wir aber, wie schon gesagt, gemeinsam lösen.

Xecutives.net: Sie haben vorher von den Strömungen im Mittelmeer und im Atlantik und insbesondere in der Strasse von Gibraltar gesprochen. Dieses komplizierte System von Strömungen ist nicht nur den Fischen, Walen und Delfinen bekannt. Schon die Menschen in der Antike wussten, wie man diese Strömungen nutzen konnte. Mit speziellen Ankernetzen, die sie in eine gewisse Tiefe ins Meer gesetzt hatten, konnten sie ihre Schiffe aufgrund der Strömung bewegen. Man liess sich von tiefen Strömungen ziehen. Was haben diese Strömungen für eine Bedeutung und wie gehen die Tiere im Meer damit um, allen voran die Wale und Delfine?

Katharina Heyer: Die Wale und Delfine sind immer dort, wo die Fische sind. Sie ernähren sich von den Fischen und vom Plankton. Die Fische sieht man vom Boot aus nicht, jedoch die Wale und Delfine, die an der Wasseroberfläche Luft holen. Im Mittelmeer ist die Wasserverdunstung grösser als im Atlantik. Das ist auf den höheren Salzgehalt des Wassers im Mittelmeer zurückzuführen. Das Mittelmeer würde ohne das Wasser, das vom Atlantik ins Mittelmeer fliesst, jedes Jahr um rund einen Meter sinken. Dieser Umstand führt dazu, dass Wasser aus dem Atlantik ins Mittelmeer fliesst, um das Wasserlevel auszugleichen, und dadurch wird auch eine Strömung verursacht. Da wir in der Strasse von Gibraltar diese Strömung aus dem Atlantik haben, ist, wie bereits gesagt, das Wasser bei uns sauber. Der Abfall, der vom Atlantik herkommt, landet im Mittelmeer, das mit Abfällen zu kämpfen hat. Ich erkläre das auf dem Boot den interessierten Besuchern meist folgendermassen: Wenn man in der Badewanne mit der Hand eine Strömung verursacht, indem man das Wasser oben mit der Hand vor sich wegschiebt, dann gibt es im selben Augenblick weiter unten eine Gegenströmung, und genau das passiert auch in der Strasse von Gibraltar. Es gibt also nicht nur eine Strömung, sondern mehrere Strömungen. Die Strömung ins Mittelmeer verläuft weit unten im Meer, also am Boden. Diese Strömung, die auch bis Gibraltar reicht, zieht sehr viel Nahrung mit sich. Auf der Höhe von Gibraltar gibt es eine Art sehr grossen Wasserfall, der sich nach unten bewegt. Dieser Wasserfall bringt Wasser von 300 Metern Tiefe auf 1000 Meter Tiefe runter. Es handelt sich um gigantische Mengen von Wasser, die hier im Meer bewegt werden. Bei Tanger hat es ein grosses Unterwassergebirge. Die Strömung gelangt an diesen Berg und wird an die Oberfläche geleitet. Die ganze Nahrung, die vom Atlantik in Richtung Mittelmeer gespült wird, erreicht dort die Oberfläche. Und das sind genau die Orte, an denen sich die Wale und Delfine aufhalten. Es sind die nahrungsreichsten Orte und damit auch die bevorzugten Fanggebiete dieser Tiere. Es gibt dort nicht nur kleinere und grössere Fische, sondern auch sehr viel Plankton, das alles Leben auf unserem Planeten ermöglicht.

Drei springende Tümmler, Delfine, beobachtet und fotografiert von Dr.h.c. Katharina Heyer in der Meerenge von Gibraltar, im Xecutives.net Interview

Xecutives.net: Sie haben in einem Interview, Sie waren zu Gast in der Sendung Persönlich von SRF, von einem Grindwal erzählt, der offenbar ein totes Junges hatte und Ihnen dieses tote Junge zeigen wollte. Sie hatten das in der Talkshow sehr ausführlich beschrieben und ich lese daraus, dass der Wal Ihnen etwas mitteilen wollte, vielleicht wollte er seine Trauer zeigen und diese Trauer mit Ihnen teilen. Das zeigt, dass diese Lebewesen wohl noch viel mehr können und tun, von dem wir heute noch nicht allzu viel wissen. Was ist damals auf dem Schiff mit diesem Wal und seinem toten Jungen passiert?

Katharina Heyer: Wir waren in einem sehr kleinen Boot mit nur rund 12 Personen unterwegs. Man ist mit einem kleinen Boot viel näher an den Walen dran. Ich sah dann Pottwale, die Luft ausgeblasen hatten und wir fuhren in Richtung dieser Wale, um sie zu beobachten. Das Suchen der Wale verlief damals bei mir mehrheitlich nach Bauchgefühl. Das Wissen in Bezug auf die Strömungen hatten wir damals noch nicht. Wir fanden aber immer wieder Wale und Delfine. Ich sah plötzlich Pottwale, rund vier waren vor Ort, und sie waren sternförmig um etwas aufgestellt. Erst sehr nahe sah ich, dass in der Mitte dieser Sternenanordnung der Pottwale ein Grindwal mit einem toten Jungen schwamm. Die Grindwalmutter hatte offensichtlich ihr totes Baby betrauert und es machte den Anschein, als wären die Pottwale dort, um mitzutrauern. Die Pottwale tauchten dann ab und die Grindwale kamen in Richtung unseres Bootes. Ich sah dann hinten beim Boot die Grindwalmutter, die quer im Mund etwas trug. Dann sah ich, dass sie das totgeborene Baby im Mund hatte. Man weiss, dass Delfine und Wale, wenn sie tote Babys haben, diese während zwei bis drei Tagen nicht gehen lassen können. Am 7. Dezember 2024 werde ich am firmm-Abend in Aarau über diese Dinge berichten und ich werde eine sehr interessante Aufnahme zeigen können. Wir haben vor wenigen Wochen einen Streifendelfin filmen können, der ein totes Junges vor sich herschob. Die Mutter hat offenbar versucht, das Jungtier wiederzubeleben und hat es ständig mit der Schnauze angeschubst. Unser Biologe konnte diesen sehr traurigen Moment filmen.

Xecutives.net: In beiden Fällen geht es um Trauer. Ich nehme an, dass das sehr schwierige und traurige Momente sind auch für Sie und die Menschen auf dem Boot und man sich vertieft Gedanken über diese Tiere und ihre Psyche macht, wenn so etwas passiert…

Katharina Heyer: Das ist sehr traurig und solche Sachen beschäftigen mich sehr, natürlich auch die Bootsbesucher. Besagte Grindwalmutter hatte das Junge nicht nur mir gezeigt, sondern sie ist dem Boot entlang geschwommen und wollte offenbar allen Menschen im Boot ihr totes Baby zeigen. Auf dem Boot herrschte völlige Stille. Die Menschen schauten gebannt auf die Tiere.

Man kann hier viel interpretieren und man macht sich in solchen Momenten extreme Gedanken. Ich bin aber vollkommen überzeugt, dass es ein Bedürfnis der Grindwalmutter war, ihre Trauer auszudrücken und die Menschen auf dem Boot an ihrer Trauer zu beteiligen. Anders ist das nicht erklärbar. Auch die Pottwale hatten das verstanden, indem sie sich sternförmig um die Grindwalmutter formierten und längere Zeit in dieser Formation verharrten.

Manchmal vermisse ich diese Zeit, die ersten 10 oder 12 Jahre, in der man noch viel näher dran war an diesen Tieren. In kleineren Booten kann man näher gehen und die Tiere auch besser spüren. Heute fahre ich mit grösseren Booten aufs Meer und ich befinde mich, um die Touristen und Interessierten zu informieren, eher hoch auf dem Schiff, um die Übersicht zu behalten. Da ist man nicht mehr so nahe dran. Mit den grösseren Booten muss eine gewisse Distanz zu den Tieren eingehalten werden. Wir wollen die Tiere ja nicht stören, sondern sie nur beobachten.

Grindwale fotografiert von Dr.h.c. Katharina Heyer, die in diesem Interview mit Xecutives.net Auskunft gibt über Wale und Delfine

Xecutives.net: Diese Tiere sind neugierig und in aller Regel friedliebend. Nun haben Sie vorher die Orcas erwähnt, die Boote angreifen. Wie interpretieren Sie diese Angriffe dieser Tiere, von denen es nun doch schon einige gab, und immer wieder werden dabei auch ganze Schiffe versenkt?

Katharina Heyer: Ich kann hier nur von unserer Region sprechen. Die Orcas auf alle Fälle, die diese Angriffe ausüben, gehören nicht zu «unseren» Orcas, zur Orca-Schule, die ich schon seit Jahrzehnten kenne. Ich kenne die meisten dieser Orcas mit Namen. Die Grossmutter heisst «Matriarcha» und sie lebt immer noch. Ich kenne sie schon seit 27 Jahren. Auch die anderen Mitglieder dieses Orca-Verbandes kennen und beobachten wir. In Bezug auf diese Orca-Schule sind keine Angriffe bekannt. Am 7. Dezember 2024 werden wir in Aarau sogenannte Patenschafts-Fotos auflegen. Man sieht auf den Fotos die Orcas mit ihren Namen. Damit wollen wir Menschen animieren, sich für diese Tiere einzusetzen. Man kann also eine Patenschaft für einen ganz spezifischen Orca eingehen. Mit diesen Patenschaften gelingt es sehr gut, die Menschen näher an die Tiere «ranzubringen», auch emotional. Man hat plötzlich einen persönlichen Bezug zu einem Tier. Das hilft uns sehr, denn mit den daraus resultierenden Geldern können wir weitere Forschungsprojekte angehen.

Es gibt eine weitere Orca-Schule, wir nennen Sie die «Barbate-Schule», weil sie ihr Revier vor Barbate haben, ein sehr bekanntes Fischerdorf und ein Tourismusort. Sie kommen seit ein bis zwei Jahren auch in die Gegend, wo die Fischer ihren Thunfisch jagen und versuchen dort ebenfalls, den Fischern etwas von der Angel zu stehlen. Es sind nun also erst seit sehr kurzer Zeit zwei Orca-Schulen unterwegs.

Wir haben beobachten können, dass sich diese Orcas der Barbate-Schule anders verhalten. Man könnte sagen, sie gebärden sich viel frecher. Sie sind teilweise sogar unverschämt. Es scheint, als gäbe es dort «Teenagers», die sich beweisen und spielen wollen. Ich gehe davon aus, dass die Attacken auf die Boote keine feindselige Angelegenheit darstellen, sondern die Orcas sehen das als Spiel und Unterhaltung an. Unser langjähriger Biologe hat sehr viel über diese Orcas geforscht und er hatte auch Kontakt mit Menschen, deren Boot attackiert worden ist. Er hat gewisse Thesen aufgestellt, die ganz interessant sind. Diese Attacken haben sich vorwiegend nach der Corona-Zeit ereignet. Während der Corona-Epidemie fuhren auf dem Mittelmeer relativ wenig Schiffe. Das plötzliche Aufkommen vieler Boote nach der Corona-Zeit könnte in den Orcas etwas ausgelöst haben. Sie waren vielleicht verwirrt durch den vielen Verkehr. Es ist auch möglich, dass einem Orca mal etwas passiert ist, dass er vielleicht von einem Fischerboot verletzt worden ist. Auch das könnte ein Grund für das Verhalten der Orcas sein. In besagtem ARTE-Film wird dieses Thema sehr eingehend behandelt. Ich empfehle den an diesem Thema Interessierten sehr, diesen Film anzuschauen.

Xecutives.net: Liebe Frau Heyer, ich bedanke mich herzlich für die Zeit, die Sie sich für dieses Interview genommen haben und ich wünsche Ihnen weiterhin interessante Forschungsprojekte und interessante Bootsfahrten mit vielen Walen und Delfinen!

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Zur Webseite von firmm, „Respektvolles Whale-Watching in Spanien“: www.firmm.org/de

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