Dr. med. Ruth Gonseth, geboren 1943, studierte Medizin in Freiburg und Bern und betrieb bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2007 eine Praxis für Dermatologie in Liestal (BL). Im Jahr 1991 wurde Dr. med. Ruth Gonseth als erste Grüne aus dem Kanton Baselland in den Nationalrat gewählt, wo Sie bis zu ihrem Rücktritt 2001 tätig war und sich vor allem in sozialen und ökologischen Angelegenheiten engagierte. Nach einem Aufenthalt in Nepal im Jahr 2007 gründete sie mit Freunden zusammen den Verein Shanti Med Nepal, der diverse medizinische Hilfsprojekte in Nepal unterstützt und ermöglicht. Dr. med. Ruth Gonseth selber hat in den letzten vier Jahren jährlich während fünf Monaten in Nepal gearbeitet und vor Ort als Entwicklungshelferin und Ärztin unter oft sehr schwierigen Bedingungen Hunderte von Menschen medizinisch versorgt, sowie Aufbauarbeiten in Ambulatorien und Spitälern geleitet. Im Gespräch mit Christian Dueblin spricht sie über ihre Arbeit in einem der ärmsten Länder der Welt und zeigt auf, wie aus der Schweiz geholfen werden kann.
Dueblin: Frau Dr. Gonseth, Sie sind nun seit rund 10 Jahren weg von der politischen Bühne, die Sie in der Schweiz als Vertreterin der Grünen lange Jahre mitgeprägt haben. Was geht Ihnen heute durch den Kopf, wenn Sie die Welt aus der Schweiz, wo Sie als Nationalrätin und Ärztin tätig waren, aber auch aus Nepal heraus betrachten, wo Sie sich seit vielen Jahren in der Entwicklungshilfe engagieren?
Dr. med. Ruth Gonseth: Wenn ich in Nepal bin und mich dort beispielweise übers Internet informiere, dann stelle ich immer wieder fest, wie unendlich gross die Unterschiede zwischen den beiden Ländern sind. In Anbetracht dieser Divergenz erscheinen die Probleme, die wir in der Schweiz haben sehr klein und oft auch aufgebauscht. Wir klagen hier auf sehr hohem Niveau! Es gibt auch in der Schweiz Menschen, die sehr arm sind und es braucht auch in der Schweiz einen sozialen Ausgleich; das ist keine Frage. Aber ich sehe auch viele Menschen, die sehr viel haben und viel Zeit mit Angst verbringen, weil sie das Gefühl haben, man wolle ihnen etwas von dem Vielen wegnehmen, das sie besitzen. Diese Menschen können trotz ihrem grossen Wohlstand das Leben nicht richtig geniessen. Wenn ich in Nepal sehe, wie arm viele Menschen sind, sie sich in ihren sozialen Netzen aber trotzdem durchschlagen können und oft doch auch sehr glücklich sind, so wird mir heute auch viel mehr klar, dass Wohlstand allein nicht gleichbedeutend mit Glück ist.
Dueblin: Sie sind seit rund 4 Jahren jedes Jahr mehrere Monate in Nepal und leisten dort auch als Ärztin Aufbauhilfe. Was stellen Sie als Ärztin aber auch als politisch sensibilisierte Persönlichkeit auf Ihren Reisen nach Nepal ganz generell fest, sprich, was sind die grossen Herausforderungen, vor denen eines der ärmsten und von vielen Bürgerkriegen gezeichnete und geplagte Land steht?
Dr. med. Ruth Gonseth: Als Ärztin sehe ich natürlich jeden Tag vor Ort, dass die Gesundheit der Bevölkerung ganz generell ein riesiges Problem darstellt. Ganze Bevölkerungsschichten sind medizinisch unterversorgt und viele Menschen leiden an Krankheiten, die bei uns schon seit Jahrzehnten ausgerottet sind. Oft würden nur einfache Behandlungen, beispielsweise das Verabreichen eines wirksamen Antibiotikums, Menschen vor dem Tod retten, aber schon daran fehlt es oft aufgrund einer medizinischen landesweiten Unterversorgung. Als ehemalige sozial engagierte Politikerin bin ich sehr sensibel, was politische Ungerechtigkeiten angeht, die in Nepal an der Tagesordnung sind und sich auch in der medizinischen Versorgung niederschlagen. Das bestehende Gesundheitssystem und die Spezialisten sehen ihre Tätigkeit oft als „Business“ und sie nutzen die Unwissenheit vieler Menschen und die politische Instabilität des Landes in einem Masse aus, das einem zu denken geben muss und mich oft auch sehr traurig stimmt. Da es keine Krankenkasse gibt, werden viele Menschen mangels Kontrolle von Spezialisten schlicht ausgenutzt. Man kann dem nicht anderes sagen.
Die meisten Spitäler und Spezialisten sind in der Hauptstadt Kathmandu. Dafür fehlt in Randregionen, das sind Gebiete in weit abgelegenen Bergtälern, oft schlicht jegliche medizinische Versorgung. Bei mir haben sich Menschen untersuchen lassen, die oft tagelang auch zu Fuss unterwegs waren. Soviel zum Gesundheitswesen, das mich natürlich als Ärztin in einem besonderen Masse beschäftigt. Aber auch die Probleme der Umwelt sind frappant. Kathmandu wird als eine der dreckigsten Städte auf der Welt eingestuft. Alles Abwasser und alles, was man nicht mehr braucht, wird in den Fluss geschüttet, in dem Menschen auch baden. Sie können sich vorstellen, wie viele Menschen dadurch krank werden und sterben. Das tut einem vor allem sehr leid, wenn man die vielen Kinder sieht, die unbekümmert ins Wasser springen. Ganz besonders schockiert mich auch heute noch, wie mit Abfällen selbst aus Spitälern umgegangen wird. Schwer infektiöses Material wird einfach auf der Strasse entsorgt. Dort findet man nicht nur Spritzen, sondern auch amputierte Körperteile. Auf diesen Abfallhaufen tummeln sich dann auch Tiere, die Futter suchen und Kinder hoffen, dort Dinge zu finden, die sie irgendwo wieder verkaufen können, so beispielsweise verdreckte und infizierte Spritzen. Sie werden nicht selten von skrupellosen Händlern wieder eingepackt und verkauft. Das sind schon sehr schreckliche Zustände und hier gilt es noch viel zu bewirken. Ein nepalesischer Ingenieur, welcher auch einige Jahre für die WHO in Genf tätig war, hat nun für ein grosses Spital in Kathmandu ein Abfallbeseitigungsprogramm entwickelt und er hat uns geholfen, es auch in unserem Spital einzuführen. Alle Abfälle werden bei uns nun sorgfältig getrennt, infektiöses Material wird zunächst sterilisiert; so können wir vieles zum Rezyklieren geben. Wir versuchen, mit gutem Beispiel voranzugehen und haben auch Kurse für die Frauen aus der Umgebung durchgeführt. Anstatt Plastik und PET vor ihren Häusern zu verbrennen, sammeln sie diesen Abfall nun ein und ihre Kinder erhalten kleine Geschenke von uns, wenn sie ihn zu uns bringen. Diese Arbeit hat mich als „Grüne“ natürlich sehr gefreut und aufgrund unserer Bemühungen – wir haben auch auf den Gebrauch von quecksilberhaltigen Geräten verzichtet und eine Solaranlage installiert – haben wir als erstes Spital in Nepal das Label „Environment Friendly Hospital“ bekommen.
Dueblin: Sie haben den Verein „Shanti Med Nepal“ mitbegründet und unterstützen damit diverse Projekte in Nepal, so auch das eben erwähnte Spital. Wie kam es jedoch zur Gründung des Vereins und wie wählen Sie unterstützungswürdige Projekte aus?
Dr. med. Ruth Gonseth: Ich habe bei meinen ersten Aufenthalten in Nepal in einem Ambulatorium und Spital gearbeitet, das Shanti Sewa Griha heisst. Die Idee des Vereins kam schon nach meinem ersten Aufenthalt in Nepal, als mir klar wurde, dass sich vieles alleine nicht finanzieren und durchsetzen lässt. Zusammen mit Freunden aus der Schweiz gründete ich den Unterstützungsverein, mit dem wir heute Projekte ermöglichen. Das Spital resp. Ambulatorium, für das ich anfänglich tätig war, wurde mit der Zeit bekannt und es entwickelte sich auch zu einem Zentrum für Dermatologie. Es kam dann aber zu Spannungen mit dem Management des Spitals und der deutschen Gründerin. Sie wollte alle Menschen gratis behandeln und von diesem Grundsatz wollte sie nicht abweichen. Ich stellte fest, dass sich immer mehr auch Menschen bei uns behandeln liessen, die sehr wohl etwas hätten zahlen können. Das wiederum führte dazu, dass die wirklich armen Menschen wieder zu kurz kamen, weil entsprechende Ressourcen fehlten. Ich wollte ein neues Projekt finden und bekam damals verschiedene Angebote von Menschen, die etwas aufbauen wollten. Ich entschied mich schliesslich für das Gunjaman Singh Day Care Center in einer abgelegenen Region im Süden Nepals. Dieses Ambulatorium war vor einigen Jahren kurz nach der Eröffnung aus Geldmangel wieder geschlossen worden. Es war Teil einer Stiftung von Herrn Durgesh Man Singh, die er im Gedenken an seinen Grossvater gegründet hatte. Sein Grossvater war unter der Monarchie vor 50 Jahren Landwirtschaftsminister und hat grosse Gebiete im Süden Nepals entwässert und von Malaria befreit. Herr Durgesh Man Singh hat mich von seinen Ideen überzeugt. Er hatte das Haus, in dem sein Grossvater wohnte, zu einem Ambulatorium umgebaut und hat Land auch für ein Spital zur Verfügung gestellt. Die indische Regierung konnte er für einen Kredit für ein 50-Betten Spital gewinnen, das schon fast fertig gebaut ist. Das ist sicher auch auf seine hervorragenden Beziehungen zurückzuführen. Er hat beim jetzigen indischen Staatspräsidenten studiert und war Botschafter von Nepal in Indien. Der Rohbau des Spitals ist schon fertig. Beim Innenausbau gibt es nun finanzielle Probleme und vor allem der Betrieb des Spitals wird einiges kosten. Wir wollen mit dem Verein weiterhelfen, da wir überzeugt sind, dass es sich um eine gute Sache handelt.
Dueblin: Wie muss man sich die tägliche Arbeit vor Ort vorstellen?
Dr. med. Ruth Gonseth: Ich habe anfänglich ganz desolate Verhältnisse angetroffen. Es war alles verdreckt, da das Ambulatorium ja leider schon kurz nach seiner Gründung aus personellen und finanziellen Gründen wieder geschlossen werden musste. Als ich das Ambulatorium das erste Mal sah, dachte ich, dass es unmöglich sei, dieses wieder in Form zu bringen. Doch dank zahlreichen Schweizer VolontärInnen und einem willigen nepalesischen Team kamen wir mit der Renovation und der Verbesserung der Ausrüstung schnell voran. Wir versorgen nun täglich rund 50 Patienten. Vor Ort arbeitet regelmässig ein nepalesischer Arzt und in den letzten Jahren haben bereits vier Volontärärzte aus der Schweiz bei uns gearbeitet. Wir können nun eine recht gute Grundversorgung anbieten. Es freut mich aber besonders, dass wir schon berühmt für gute dermatologische Beratungen und Behandlungen geworden sind und Menschen deshalb auch von weit her zu uns kommen. Und der junge nepalesische Arzt, mit welchem ich das erste Jahr zusammen gearbeitet habe, hat sich von der Dermatologie begeistern lassen und kann nun – dank einem Stipendium der Gisela Näglin Stiftung – eine dreijährige Spezialausbildung zum Dermatologen in Manila machen.
Dueblin: Liest man Ihre Berichte, die Sie für interessierte Lesende und für den Unterstützungsverein auf der Internetseite des Vereins ins Netz stellen, so stellt man fest, dass nach wie vor Lepra ein grosses Problem in Nepal darstellt. In den meisten Ländern auf der Welt gibt es keine Lepra mehr. Was hat es mit dieser schlimmen Krankheit in Nepal auf sich?
Dr. med. Ruth Gonseth: Meines Wissens gehört Nepal zu einem von nur noch drei Ländern (mit Brasilien und Kongo), in denen die Zahl der Leprakranken auch heute noch zunimmt. Lepra ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Menschen auftritt, deren Immunsystem angeschlagen ist und die unter Mangelernährung leiden. Besonders in den abgelegenen Gegenden von Nepal, dort wo viele Menschen bei sehr tiefen Temperaturen in nur einem Zimmer wohnen, trifft man immer wieder auf Leprakranke. In Nepal hat Kranksein auch oft noch eine religiöse Komponente – man ist oft davon überzeugt, dass eine Krankheit wegen Vergehen in einem früheren Leben ausbricht und aus Scham werden oft Leprakranke vor der Öffentlichkeit versteckt. Es gibt zu wenig medizinische Aufklärung und der Aberglaube hält sich vielerorts hartnäckig. Deshalb ist es so schwierig gegen Lepra anzukämpfen. Viele Leprakranke, die zu uns kommen, sind zuvor jahrelang von Heilern gepflegt worden und oft ist es schon zu spät. Die schlimmen Entstellungen und Verstümmelungen können nicht mehr rückgängig gemacht werden. Das religiöse Leben spielt in Nepal eine grosse Rolle, die hinduistischen Priester haben einen grossen Einfluss und man muss vorsichtig sein mit der Kritik an medizinisch nicht haltbaren religiösen Dogmen.
Dueblin: Sie selber haben in Bezug auf Hilfswerke in Nepal auch schon Kritik geäussert. Offensichtlich ist nicht alles, was den Namen Hilfswerk oder NGO trägt, eine Sache, die den armen Menschen zu Gute kommt. Zudem ist die Zahl der Hilfswerke in Nepal unglaublich hoch, viel höher als in anderen Regionen der Welt.
Dr. med. Ruth Gonseth: Eine Person aus dem Sozialministerium sagte mir vor einiger Zeit, dass wohl über 26‘000 Organisationen und Hilfswerke in Nepal tätig seien. Das Sozialministerium kontrolliert viele Organisationen. Das hat natürlich auch finanzielle Gründe. Das Ministerium verlangt für diese Kontrollen viel Geld. Ich selber habe bemerkt, dass viele Menschen unter dem Vorwand eines Hilfswerks in die eigene Tasche wirtschaften wollen. Das ist natürlich nicht das, was auch Spenderinnen und Spender aus der ganzen Welt unterstützen wollen. Darum ist es mir ein grosses Anliegen, selber vor Ort zu sein und dafür zu sorgen, dass unsere Spendengelder richtig und effizient eingesetzt werden. Das funktioniert nur mit Kontrolle direkt vor Ort. Die Korruption ist allgegenwärtig und man muss sehr aufmerksam sein. Ich habe in der „Kathmandu Post“ gelesen, dass Nepal das zweitkorrupteste Land Asiens ist. Ich selber kontrolliere die Finanzen monatlich, dafür habe ich ein elektronisches, transparentes und schweizerisches Buchhaltungssystem eingeführt.
Dueblin: Sie haben auch andere Menschen aus der Schweiz angetroffen und pflegen mit vielen anderen Hilfswerken Kontakt. Wie würden Sie das Engagement aus der Schweiz einschätzen, die in Nepal seit vielen Jahrzehnten tätig ist?
Dr. med. Ruth Gonseth: Nepal ist ein Schwerpunktland der DEZA und die Schweiz hat über Helvetas sehr interessante und nachhaltige Projekte ermöglicht, insbesondere mit Landwirtschaftsprojekten und Hängebrücken. Letztere ermöglichen beispielsweise Handel mit Landwirtschaftsprodukten aus schwer zugänglichen Gebieten, dienen aber auch dazu, Kranke in die Zentren zu bringen Auch das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) ist seit vielen Jahrzehnten in Nepal tätig. Die Helvetas verfolgt im Übrigen offensichtlich ein sehr gutes Konzept. Sie will, dass sich die Bevölkerung finanziell oder mit Arbeit an Projekten beteiligt. Damit erzeugt man, wie man in Englisch so schön sagt, „Commitment“. Viele Projekte, die mir bekannt sind und nicht mit diesem Ansatz verfolgt worden sind, sind mittlerweile zu Misserfolgen geworden. Sehr schnell haben auch Menschen in Nepal das Gefühl, es käme dann sowieso neues Geld und man müsse zu Dingen, die einem ja nicht gehören, keine Sorge tragen.
Dueblin: Was ist der finanzielle Aufwand, den Sie mit dem Hilfswerk aber auch aus Ihrer eigenen Tasche betreiben? Und wie kann man Ihnen und dem Verein helfen?
Dr. med. Ruth Gonseth: Bis jetzt kann unser Verein jedes Jahr etwa 50‘000 Franken in medizinische Projekte in Nepal einsetzen. Im letzten Jahr haben wir diesen Betrag beim Aufbau des Ambulatoriums investiert. Das war, wie bereits gesagt, nötig, um einige grundlegende Erneuerungsarbeiten vornehmen zu können und das Ambulatorium mit den wichtigsten Dingen, die man für die Diagnostik, aber auch für die Versorgung der vielen Wunden oder der Unfallpatienten braucht, ausstatten zu können. Zudem haben wir mit der nepalesischen Stiftung eine Vereinbarung unterzeichnet, dass mindestens 20% der Ärmsten gratis behandelt werden müssen und kein Profit gemacht werden darf. Alle Einnahmen bleiben also für die medizinische Versorgung erhalten. Die Löhne sind sehr tief, aber in Zukunft müssen wir auch Spezialisten anstellen. Bisher konnten wir mit wenig Geld einiges bewirken. Es wird eine grosse Herausforderung, wenn wir im nächsten Jahr ins neue Spital umziehen. Dafür werden wir dann einiges mehr Geld brauchen, damit es funktionieren kann – Geld sowohl für Löhne als auch für die Einrichtung.
Wir freuen uns über Volontärärztinnen und –ärzte sowie über andere medizinische Fachpersonenaus der Schweiz, die ihr Wissen bei uns einbringen wollen. Das ist auch wichtig für die Weiterbildung der nepalesischen Ärzte und der anderen Mitarbeitenden vor Ort, die von Fachspezialisten aus Ländern wie der Schweiz viel lernen können. Man muss wissen, dass das Studium der Medizin in Nepal gemessen an den üblichen Löhnen unglaublich teuer ist. Auch die Spezialisierung für Ärzte kostet Unmengen von Geld, das nur wenige aufbringen können. Obwohl die Ausbildung meist mangelhaft ist, schröpfen die Ärzte ihre Patienten oft mit vielen unnötigen Untersuchungen, so dass den Kranken zum Schluss nicht selten das Geld für Medikamente fehlt.
Dueblin: Sehr geehrte Frau Dr. Gonseth, was wünschen Sie sich für die Zukunft in Nepal und die Hilfswerke?
Dr. med. Ruth Gonseth: Ich hoffe, dass die bisherigen Spenderinnen und Spender unserem Verein treu bleiben, hoffe aber auch, dass wir neue Menschen von unserem Projekt begeistern können. Wir wollen dieses neue Spital funktionstüchtig machen. Es wird auch dringend gebraucht. Ich bin somit immer am Sammeln und dabei geht es nicht nur um Geld. Viele Pharma-Firmen haben auf meine Anfragen Medikamente gespendet, sehr grosszügig war beispielsweise immer die Firma Spirig. Als Anreiz werden alle Firmen, welche für mehr als 500 Franken spenden, und auch andere Grossspender auf unserer Webseite verdankt. Es gibt auch Spitäler, wie beispielsweise die dermatologische Abteilung des Kantonsspitals Aarau, welche mir regelmässig Muster schicken, die nicht gebraucht werden. Das ist sehr nützlich und alle diese Gesten freuen mich sehr. Es gibt übrigens auch viele Touristen, die aus der Schweiz nach Nepal reisen und dann für mich Medikamente mitnehmen.
Die vielen positiven Reaktionen aus der Schweiz und aus Liestal, wo ich wohne, sind für mich wichtig, damit ich neben dem vielen Schönen in Nepal, das es ebenfalls gibt, auch mit schwierigen Momenten und menschlichen Schicksalen bestehen kann.
Dueblin: Sehr geehrte Frau Dr. Gonseth, ich wünsche Ihnen und Ihrem Projekt sowie dem Verein Shanti Med Nepal weiterhin alles Gute und wünsche Ihnen gutes Gelingen bei all Ihren Aufbauarbeiten!
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Spenden für Frau Gonseth: Raiffeisenbank, 4410 Liestal, PC 40-31200-6 z.H. Shanti Med Nepal, Kontonummer CH58 8077 3000 0059 6883 2
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Links
– Shanti Med Nepal
– Das Schweizer Parlament – Biographie